Michael Zobel, der seit vielen Jahren die Waldspaziergänge durch den Hambacher Wald führt, hat die Zeichen der Zeit erkannt und schreibt auf seiner Website:
„Nach den vielen Besuchern der letzten Wochen kann der Hambacher Wald eine Atempause brauchen. Daher haben sich Michael Zobel und Eva Töller entschlossen, ihren traditionellen Spaziergang nach Garzweiler zu verlegen, wo noch fünf Dörfer von der Abbaggerung, ihre Menschen von der Umsiedlung bedroht sind.“
Der heutige Erfolg gab ihm Recht. 870 Teilnehmer, von Miguel handgezählt, fanden sich heute in Keyenberg hinter der Kirche ein. Das Dorf steht unmittelbar am Tagebau Garzweiler und soll nach den Plänen der RWE der Braunkohle weichen. Zahlreiche Häuser stehen bereits leer, weil die Menschen umgesiedelt wurden. Und gerade die verbleibenden Bewohner haben sich teilweise dem Spaziergang angeschlossen. Ich hatte die Gelegenheit mit einer 80 jährigen Frau zu sprechen, der einige Male die Tränen in die Augen traten. Insgesamt waren die Teilnehmer der Veranstaltung wesentlich älter als bei der Demo am 06.10.. Das Durchnittsalter lag eher bei 35-40. Es zeigte deutlich, dass das Thema Braunkohleausstieg in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
In den Redenbeiträgen von Michael, einem RWE Mitarbeiter und Ingo Bajerke, historisch bewanderter Ortsführer wurde der Konflikt der Menschen in diesen Dörfern, die umgesiedelt werden sollen sehr deutlich. Einige schöpfen wieder Hoffnung, dass sie ihre Heimat nicht verlassen müssen.
Ein schönes Ziel und ein Grund den nächsten Waldspaziergang Garzweiler, am Samstag den 10.11.2018 zu besuchen. Weiteres dazu auf der Website von Michael Zobel: http://naturfuehrung.com/hambacher-forst/