Offener Brief an den Bischof des Bistums Köln zum Engagement im Klimawandel vor den Hintergrund der „Zehn Thesen zum Klimaschutz“ vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz

Dirk Opdenplatz                               
Nordstr. 75
40477 Düsseldorf
dirk@braunkohlestopp.de

Herr Kardinal Woelki
Kardinal-Frings-Str. 10
50668 Köln
erzbischof@erzbistum-koeln.de

Düsseldorf den 5.4.2019

Sehr geehrter Herr Kardinal Woelki,

mit großer Begeisterung habe ich die „Zehn Thesen zum Klimaschutz“ vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. – Bonn 2019 gelesen. Ich war erstaunt, wie kämpferisch und konkret sich Ihre Kirche zum Thema Klimaschutz äußert. Im Folgenden möchte ich einige Stellen aus den Thesen zitieren, die mich besonders beeindruckt haben:

„In dieser zugleich ökologischen und sozialen Krise gelte es, so der Papst, „gemeinsam mit den anderen“ in die „gesellschaftlichen Dynamiken einzugreifen“, die Armut und Umweltzerstörung hervorbrächten (LS 231)“

“Die Orientierungskraft des Glaubens entfaltet sich dabei insbesondere in intensiven Prozessen des Lernens, des Dialogs und der Umkehr.“

„Einwände von Betroffenen aus Wirtschaft und Gesellschaft führen schnell zur Rücknahme vereinbarter Schritte zum Klimaschutz, obwohl diese dem Gemeinwohl förderlich wären. So lassen sich die festgelegten Klimaziele in der vorgegebenen Zeitspanne jedoch nicht realisieren. Klimapolitik ist nur glaubhaft, wenn die Vereinbarungen zielorientiert und konsequent umgesetzt werden.“

„Für die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland ist die Kohleverstromung in der heutigen Größenordnung nicht notwendig. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung wird insbesondere die deutschen Stromexporte schrittweise abbauen.“

„Die Veränderung der Konsumgewohnheiten ist darum ein entscheidender Beitrag zur Klimagerechtigkeit. Dabei geht es nicht um die Einschränkung der Lebensqualität, sondern um ein anderes, ein gutes Leben, bei dem nicht der Besitz im Vordergrund steht.“

„Weil Kirche nur ein gesellschaftlich-politischer Akteur unter vielen ist, muss sie den Dialog mit jenen suchen, die sich einsetzen für die Zukunft der Erde als gemeinsames Haus aller. Sie kann und muss sich in den gesellschaftlichen und politischen Debatten unserer Zeit als Anwältin der Armen, Schwachen und Benachteiligten wie als Fürsprecherin für Gottes bedrohte Schöpfung zu Wort melden.“

All dies sind schöne Worte, denen nun konkrete Taten in Ihrem Bistum folgen sollten damit Ihre Kirche, die in anderen Themen sehr viel an Glaubwürdigkeit verloren hat, bei einem zentralen Thema der Schöpfung eine klare Haltung zeigt du lebt.

  • Stoppen Sie die angekündigte Profanierung (Entweihung) der Manheimer Kirche St. Albanus und Leonhardus
  • Veräußern Sie keine weiteren Kirchen an die RWE
  • Besuchen Sie die Aktivisten im Hambacher Forst. Hier finden Sie Menschen, die eine Form des notwendigen Wertewandels vorleben und mit Ihrem jahrelangen Protest diese wichtige Debatte um den Klimawandel mitinitiiert haben

Ich freue mich auf eine aktive Beteiligung der katholischen Kirche, insbesondere in Ihrem Bistum, das zurzeit noch durch den Braunkohletagebau und umweltschädlichsten Kohlekraftwerke in Europa geprägt ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Opdenplatz

Der Brief zum Download als PDF

„Zehn Thesen zum Klimaschutz“ vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz