66 Monate Waldspaziergänge im Hambacher Wald

Konstruktives aus dem Hambacher Wald brachte der heutige Waldspaziergang, um der immer näherkommenden Tagebaukante etwas entgegen zu setzten. Sonntag, 13. Oktober 2019, Wald statt Kohle – 66 Monate Waldspaziergänge – diesmal mit Baumpflanzaktion. 893 Menschen zwischen drei Monaten und 83 Jahren waren heute dabei, um gemeinsam mehrere große und viele kleine Bäume zu pflanzen.

Antwort auf den offenen Brief an Kardinal Woelki

Ich kann es kaum glauben, dass ich auf meinen offenen Brief vom 05.04.2019 an den Bischof des Bistums Köln, Kardinal Woelki heute eine Antwort vom Generalvikar, Dr. Markus Hofmann erhalten habe. Leider geht er auf die konkreten Forderungen gar nicht ein:

– Stoppen Sie die angekündigte Profanierung (Entweihung) der Manheimer Kirche St. Albanus und Leonhardus
– Veräußern Sie keine weiteren Kirchen an die RWE
– Besuchen Sie die Aktivisten im Hambacher Forst. Hier finden Sie Menschen, die eine Form des notwendigen Wertewandels vorleben und mit Ihrem jahrelangen Protest diese wichtige Debatte um den Klimawandel mitinitiiert haben

https://www.braunkohlestopp.de/offener-brief-bischof-koeln-klimawandel/

Über die Inhalte des Briefes möge sich jeder seine eigene Meinung bilden:

Ihr Schreiben an den Herrn Kardinal zum Engagement im Klimawandel

Sehr geehrter Herr Opdenplatz,
vielen Dank für Ihr Schreiben an Rainer Maria Kardinal Woelki. In seinem Auftrag darf ich Ihnen folgende Antwort geben:
Wir freuen uns über Ihre positive Bewertung der „Zehn Thesen zum Klimaschutz“ und deren Verlinkung sowohl auf Ihrer Internetseite www.braunkohlestopp.de sowie auf Ihrer entsprechenden Facebookseite.
Wir stimmen Ihnen zu: Den Worten müssen Taten folgen. Der Schöpfungsverantwortung lässt sich zivilgesellschaftlich aber durchaus auf unterschiedlichen Wegen nachkommen: durch Protest und Widerstand gegen die Zerstörung der Schöpfung, durch Nutzung der rechtlichen Möglichkeiten, durch das eigene Handeln und durch gesellschaftliche Bewusstseinsbildung, wo Worte zu Taten werden.
Als Kirche engagieren wir uns stark in der Bewusstseinsbildung. Daneben konzentrieren wir uns auf die Wahrnehmung unserer Verantwortung als Verbraucher. Wir verfolgen recht ambitionierte Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in unserem Erzbistum. Überzeugen Sie sich selbst unter www.erzbistum-koeln.de/moveo. In etlichen kirchlichen Einrichtungen im Erzbistum Köln nutzen wir „echten Ökostrom“ von naturstrom (mehr unter www.erzbistum-koeln.de/news/Erzbistum-Koeln-setzt-mit-Oekostrom-Zeichen-fuer-Energiewende). Unsere Entscheidung für hochwertigen grünen Strom ist auch als Entscheidung gegen (Braun-) Kohlestrom zu verstehen.
Wir sind also schon konkret tätig. Gleichwohl ist Ihr Schreiben – zusammen mit zahlreichen weiteren ähnlichen Schreiben – für uns Anlass zu überprüfen, inwieweit wir die Klimaschutzmaßnahmen in unserem Erzbistum noch intensivieren können.


Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Hofmann
Generalvikar

Der Brief als PDF


Kölner Alpenverein engagiert sich im Klimaschutz

Braunkohlestopp.de versendet 1.000 Aufkleber „freiwillig Tempo 130“ an den Deutschen Alpenverein

Düsseldorf, Köln 20.08.2019

Die Idee das Engagement für den Klimaschutz mit den Aufklebern „freiwillig Tempo 130“ nach außen zu tragen verbreitet sich schnell. Nach der ersten Großbestellung durch die evangelische Kirche Mitteldeutschland, sollen diese 1.000 Aufkleber kostenlos an die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins verteilt werden. 

Kalle Kubatschka, der 1. Vorsitzender des Deutscher Alpenvereins – Sektion Rheinland-Köln e.V., bewertet die Aktion: „Tempo 130 ist zur Verringerung des eigenen CO2-Fussabdrucks sinnvoll. Daran ändert auch nichts, dass uns einige stark durch Lobbyisten beeinflussten Politiker, das Gegenteil weiß machen wollen. Langsameres Fahren spart Treibstoff und hilft auch die Anzahl von Verkehrsunfällen zu verringern. Jeder kann etwas tun. Man muss einfach mal damit anfangen! Mit den kostenlosen Aufklebern „130 freiwillig“ vom Kölner Alpenverein kann man Farbe bekennen, sich selbst verpflichten und seine Überzeugung kundtun. Vielleicht steckt man damit ja auch andere an … das wäre super!“

Die Website https://braunkohlestopp.de, aus der die Aktion hervorgegangen ist, existiert seit September 2018. Sie entstand aus dem Engagement, von Dirk Opdenplatz, im Hambacher Forst. Die Website mit dem Motto: „Ihr persönlicher Kohleausstieg“ startete erst einmal mit der Aufklärung über Ökostrom.  Im März 2019 kam die Autoaufkleber Aktion „freiwillig Tempo 130“ hinzu. Die Autoaufkleber können auf der Website zu Selbstkosten bestellt werden.

alpenverein klimaschutz braunkohlestopp

Dirk Opdenplatz sagt: „Ich freue mich über den Erfolg meiner Website mit ca. 250 Besuchen täglich und die Verbreitung der Aufkleber „freiwillig Tempo 130. Jeder kann auf seine Art zum Klimaschutz beitragen. Als Inhaber einer Internetagentur unterstütze ich die Menschen in ihrem Engagement und möchte den Kohleausstieg mit vorantreiben.“

Politisches Engagement kann auch ganz unten beginnen – Meditationskurse in Düsseldorf

In einer buddhistischen Gruppe wird im Allgemeinen nicht allzu viel über Politik geredet. Aber als ich die Mitglieder meiner buddhistischen Gruppe nach und nach näher kennenlernte, war ich erstaunt. Ohne viel zu Reden leben hier bereits Menschen, die ganz selbstverständlich auf ihr Auto verzichten, generell dem Konsum kritisch gegenüberstehen, viele sind Vegetarier und wollen eher weniger arbeiten, um mehr Zeit für wichtigere Dinge zu haben. Also genau die Ziele, die z.B. die Klimabewegung formuliert. Das diese Entwicklung bei einem ernsthaften, spirituellen Engagement nahezu zwangsläufig ist, habe ich mittlerweile erfahren und verstanden. Eine Konsequenz daraus ist, dass ich gemeinsam mit Sandra, einer sehr erfahrenen Buddhistin, Meditationskurse für Anfänger in Düsseldorf anbiete.

https://meditation-duesseldorf.com/

Die Erdzerstörer – Klimawandel gründlich recherchiert

Eine gut gemachte Doku auf ARTE Niveau in der der Klimawandel etwas langfristiger, die letzten 200 Jahre betrachtet wird. Ein interessanter Aspekt ist der Zusammenhang zwischen Kriegen und der Industrialisierung.
Überrascht hat mich, dass die Kohleförderung zu Beginn als ökologische Maßnahme zur Rettung der schrumpfenden Wälder wahrgenommen wurde. Dies und andere Beispiele zeigen, dass es in einer komplexen Welt keine einfachen Lösungen gibt, weder Kohle noch Erdöl noch Kernenergie ….

Eine Doku, die keine Antworten gibt und zum Nachdenken anregt. Danke!

https://www.arte.tv/de/videos/073938-000-A/die-erdzerstoerer/

99 Min.Verfügbar vom 24/04/2019 bis 28/09/2019

Nächste Ausstrahlung am Dienstag, 30. April um 21:30Untertitel für Gehörlose

„Mit der Erfindung der Dampfmaschine fing es an. Mit revolutionärer Rasanz machte sich der Mensch die Erde Untertan. Eine Erfindung jagte die nächste, eine Technologie toppte die andere. Für mehr Komfort. Mehr Konsum. Mehr Wohlstand. Und die Erde? Wie lange hält sie den Menschen noch aus? Kompromissloser Blick auf die vergangenen 200 Jahre des Industriekapitalismus.Der Anstieg des Meeresspiegels und das Abschmelzen der Polkappen stehen symptomatisch für einen Prozess, der unaufhaltsam scheint. Regierungen und multinationale Konzerne werden immer öfter als Verantwortliche ausgemacht: Umweltorganisationen reichen Petitionen ein und berühmte Persönlichkeiten rufen zum Handeln auf. Forscher veröffentlichen erschreckende Zahlen: Seit Beginn des Industriezeitalters wurden über 1.400 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gepumpt. Die biologische Vielfalt ging rapide zurück, und Prognosen sprechen von 250 Millionen bis eine Milliarde Klimaflüchtlingen – hochgerechnet bis ins Jahr 2050. Bis 2100 werden auf knapp 40 Prozent der Erdoberfläche Bedingungen herrschen, mit denen kein lebender Organismus des blauen Planeten je konfrontiert wurde. Würde man die Lebensdauer der Erde auf 24 Stunden herunterbrechen, so entwickelte sich der Homo habilis in der allerletzten Minute; das Holozän – die letzten 10.000 Jahre – entspräche der letzten Viertelsekunde und das Industriezeitalter den zwei letzten Tausendstelsekunden. In dieser kurzen Zeit hat der Mensch eine so immense Kraft entwickelt, dass er die Macht über das System Erde übernehmen konnte. „Die Erdzerstörer“ entstand in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftshistorikern Christophe Bonneuil und Jean-Baptiste Fressoz. Die Autoren werfen einen kompromisslosen Blick auf die letzten 200 Jahre des Industriekapitalismus: Sie erzählen vom Abbau der fossilen Brennstoffe, der Erfindung des Automobils, der Kernkraft und dem Massenkonsum; vom Imperialismus, von Kriegen, vom Wachstum der Städte, von industrieller Landwirtschaft und von Globalisierung. Die Sendung möchte auch zeigen, wer für all das verantwortlich ist. Denn die Schuld an der Umweltkrise trägt nicht die Menschheit an sich – historisch gesehen trifft sie nur eine kleine Minderheit, als erstes Nordamerikaner und Europäer. Die reichsten 20 Prozent der Erdenbürger sind die schlimmsten CO2-Sünder, und ein Fünftel der Weltbevölkerung pflegt heute die verschwenderische Lebensweise, die sich bereits ab dem frühen 19. Jahrhundert im Bürgertum von Industrieländern und Kolonialmächten entwickelte. „

Der 60ste Waldspaziergang am Hambacher Forst am 14.04.2019 …

… stand auch unter dem Motto: „Alle Dörfer sollen bleiben“ so war der Start in Morschenich, einem Dorf nahe dem Tagebau, das nur noch zu einem geringen Teil bewohnt ist. Die ersten Eindrücke waren dementsprechend bedrückend. Weiter ging es Richtung Abbaukante und über die von der Polizei angelegten Kieswege. Besonders beeindruckend war die Baumpflanzaktion der Menschen im Wald, die mit viel Mühe kleine Bäume auf einem Schotterplatz einpflanzten, der zuvor von den Ordnungsbehörden gerodet wurde.

Es waren handgezählte 322 Menschen und 8 Hunde dabei.

14.04.2019 Waldspaziergang Morschenich
14.04.2019 Waldspaziergang Morschenich
14.04.2019 Waldspaziergang Tagebaukante
14.04.2019 Waldspaziergang Tagebaukante
14.04.2019 Waldspaziergang Bäume werden gepflanzt

Offener Brief an den Bischof des Bistums Köln zum Engagement im Klimawandel vor den Hintergrund der „Zehn Thesen zum Klimaschutz“ vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz

Dirk Opdenplatz                               
Nordstr. 75
40477 Düsseldorf
dirk@braunkohlestopp.de

Herr Kardinal Woelki
Kardinal-Frings-Str. 10
50668 Köln
erzbischof@erzbistum-koeln.de

Düsseldorf den 5.4.2019

Sehr geehrter Herr Kardinal Woelki,

mit großer Begeisterung habe ich die „Zehn Thesen zum Klimaschutz“ vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. – Bonn 2019 gelesen. Ich war erstaunt, wie kämpferisch und konkret sich Ihre Kirche zum Thema Klimaschutz äußert. Im Folgenden möchte ich einige Stellen aus den Thesen zitieren, die mich besonders beeindruckt haben:

„In dieser zugleich ökologischen und sozialen Krise gelte es, so der Papst, „gemeinsam mit den anderen“ in die „gesellschaftlichen Dynamiken einzugreifen“, die Armut und Umweltzerstörung hervorbrächten (LS 231)“

“Die Orientierungskraft des Glaubens entfaltet sich dabei insbesondere in intensiven Prozessen des Lernens, des Dialogs und der Umkehr.“

„Einwände von Betroffenen aus Wirtschaft und Gesellschaft führen schnell zur Rücknahme vereinbarter Schritte zum Klimaschutz, obwohl diese dem Gemeinwohl förderlich wären. So lassen sich die festgelegten Klimaziele in der vorgegebenen Zeitspanne jedoch nicht realisieren. Klimapolitik ist nur glaubhaft, wenn die Vereinbarungen zielorientiert und konsequent umgesetzt werden.“

„Für die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland ist die Kohleverstromung in der heutigen Größenordnung nicht notwendig. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung wird insbesondere die deutschen Stromexporte schrittweise abbauen.“

„Die Veränderung der Konsumgewohnheiten ist darum ein entscheidender Beitrag zur Klimagerechtigkeit. Dabei geht es nicht um die Einschränkung der Lebensqualität, sondern um ein anderes, ein gutes Leben, bei dem nicht der Besitz im Vordergrund steht.“

„Weil Kirche nur ein gesellschaftlich-politischer Akteur unter vielen ist, muss sie den Dialog mit jenen suchen, die sich einsetzen für die Zukunft der Erde als gemeinsames Haus aller. Sie kann und muss sich in den gesellschaftlichen und politischen Debatten unserer Zeit als Anwältin der Armen, Schwachen und Benachteiligten wie als Fürsprecherin für Gottes bedrohte Schöpfung zu Wort melden.“

All dies sind schöne Worte, denen nun konkrete Taten in Ihrem Bistum folgen sollten damit Ihre Kirche, die in anderen Themen sehr viel an Glaubwürdigkeit verloren hat, bei einem zentralen Thema der Schöpfung eine klare Haltung zeigt du lebt.

  • Stoppen Sie die angekündigte Profanierung (Entweihung) der Manheimer Kirche St. Albanus und Leonhardus
  • Veräußern Sie keine weiteren Kirchen an die RWE
  • Besuchen Sie die Aktivisten im Hambacher Forst. Hier finden Sie Menschen, die eine Form des notwendigen Wertewandels vorleben und mit Ihrem jahrelangen Protest diese wichtige Debatte um den Klimawandel mitinitiiert haben

Ich freue mich auf eine aktive Beteiligung der katholischen Kirche, insbesondere in Ihrem Bistum, das zurzeit noch durch den Braunkohletagebau und umweltschädlichsten Kohlekraftwerke in Europa geprägt ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Opdenplatz

Der Brief zum Download als PDF

„Zehn Thesen zum Klimaschutz“ vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz


Ich fahre gerne Auto

Zumindest, wenn die Strecken nicht allzu lang sind, mag ich es Auto zu fahren. Das Hirn ist zu einer bestimmten Quote mit dem Verkehr ausgelastet und die restliche Hirnkapazität nutze ich gerne, um über Fragen nachzudenken, die mich beschäftigen.

Aber noch wichtiger als das Fahren selbst genieße ich die Unabhängigkeit, die mir das Auto ermöglicht. Neben Autofahrten im Familienzusammenhang finde ich es wunderbar, z.B. spontan Freunde in anderen Städten zu besuchen und nicht ständig auf die Uhr zu schauen, um die nächste Bahn zu bekommen. Innerhalb meiner Stadt, Düsseldorf nutze ich in der Regel das Fahrrad und gelegentlich den ÖPNV.

Bis vor einiger Zeit, bin ich auch häufig schnell gefahren. Obwohl mir klar war, dass die Zeitersparnis in den allermeisten Fällen nur geringfügig ist. Gelegentlich auch wegen der reinen Freude am Schnellfahren. Doch in den meisten Fällen war es eher ein Getriebensein. Die klassische Situation war: Etwas zu spät losgefahren und dann der innere Druck möglichst viel Zeit wieder aufzuholen. Natürlich auch irrrational, aber wir Menschen sind eben auch nicht nur rational.

Nun fahre ich seit einigen Wochen nur noch maximal 130, der Autoaufkleber ist schließlich auch eine Selbstverpflichtung. Meinem Getriebensein habe ich nun eine Grenze gesetzt und habe den Eindruck, dass mir diese selbstgesetzte Grenze guttut. Die Autofahrten sind entspannter und ich gehe etwas bewusster mit Terminen um oder melde meine Verspätung rechtzeitig telefonisch an. Nebenbei fahre ich nun auch etwas bewusster Auto achte ich noch mehr darauf, Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer zu nehmen.

Insgesamt ein kleines Stück mehr Lebensqualität für mich und meine Mitmenschen.

Natürlich kam der Anstoß für diese Aktion aus der Klimabewegung, das wird jeder sehen, der sich ein wenig auf dieser Website umschaut. Aber darum geht es vielleicht gar nicht. Die Frage ist eher, ob aus einem Weniger ein Mehr entstehen kann.

Aufkleber 130 freiwillig